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Beikoststart: Alles Wichtige auf einen Blick!

Der erste Brei - ein neues großes Abenteuer für dich und deinen kleinen Schatz. Aber ab wann können Kinder vom Löffel essen? Und wie gelingt der Beikoststart?

7min Lesezeit Mär 24, 2022

In den ersten 4-6 Lebensmonaten ist Muttermilch die beste Ernährung für euer Kind. Das Eiweiß in der Muttermilch passt sich ideal den Bedürfnissen des Babys an. Mit zunehmendem Alter benötigt euer Baby zusätzliche Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe wie z.B. Eisen, Calcium und Vitamin D. Damit sich euer Kind auch weiterhin so gut entwickelt und gesund ist, ersetzt Beikost nach und nach einzelne Stillmahlzeiten. Genau wie euer Baby mehrmals am Tag seine Milch bekommen hat, könnt ihr zukünftig eurem Baby kleine Portionen Brei anbieten, denn in sein Bäuchlein passt noch nicht so viel hinein.

Aber wie führt man richtig Beikost ein? Ab wann ist es Zeit für den ersten Babybrei? Und was gibt es zu beachten? Antworten auf diese Fragen findet ihr hier.

Was ist Beikost?

Beikost bezeichnet alles, was das Baby unabhängig von der Muttermilch oder Babymilch zu sich nimmt. Das können Gemüse, Obst, Kartoffeln, Fleisch oder Fisch sein. Diese Nahrungsmittel erfüllen wichtige Aufgaben in der gesunden Entwicklung und werden nach und nach in den Ernährungsplan eingeführt. Für den Beikoststart empfiehlt sich eine Tageszeit, zu der das Baby ausgeschlafen ist und die Eltern/ Bezugspersonen genügend Zeit haben. Üblicherweise starten viele Eltern mit einem Babybrei aus Gemüse zur Mittagszeit. Später kommen ein Getreidebrei am Abend und ein Obstbrei am Nachmittag hinzu. Mit etwa zehn bis zwölf Monaten kann euer Baby dann langsam an die Familienkost mit einer kleinen Brotmahlzeit herangeführt werden und immer mehr bei euch mitessen. Unser Beikostplan zeigt euch übersichtlich, wie der Beikoststart ablaufen kann mit vielen passenden Rezepten.

Erste Versuche | Babyservice

 

Ab wann Beikost?

Das erste Löffelchen ist ein Meilenstein in der Entwicklung eures Babys. Deswegen könnt ihr es sicher kaum erwarten, Beikost in den Ernährungsplan eures Babys einzuführen. Vor dem vierten Monat solltet ihr Beikost aber noch nicht zufüttern, denn der Magen eines Babys ist noch nicht ausgereift dafür. Ist das Baby noch klein, drückt die Zunge automatisch alles, was fest ist, aus dem Mund. Deswegen empfehlen Expert:innen frühestens zu Beginn des fünften und spätestens zum Ende des siebten Monats mit der Beikost zu beginnen. Erst in diesem Zeitraum legt sich der Zungen-Reflex und euer Baby kann die Beikost schlucken.

Beikost Allergieprävention: Wann Beikost einführen bei Allergierisiko?

Neigt euer Kind zu Allergien oder kann nicht gestillt werden, gilt für den Beikoststart ebenfalls die Vier-Monats-Marke. Um Allergien vorzubeugen, darf der Speiseplan eines Babys mit Allergien oder Allergierisiko frühestens zu Beginn des fünften Monats um Breimahlzeiten ergänzt werden. Seid behutsam und geht langsam und vorsichtig vor. So könnt ihr bei neuen Lebensmitteln schauen, wie euer Kleines darauf reagiert. Nehmt euch also Zeit bei der Einführung von neuen Lebensmitteln und beschränkt euch auf einen neuen Brei pro Monat. Hier erfahrt ihr mehr zu Lebensmittelallergien.

Woran erkenne ich, dass mein Baby bereit für Beikost ist?

Jedes Baby entwickelt sich individuell. Das eine benötigt vielleicht schon ab dem fünften Monat Beikost, das andere erst im siebten. Anzeichen, an denen ihr bei eurem Baby erkennen könnt, wann es Zeit für Beikost ist, haben wir hier aufgelistet:

  • Euer Baby ist neugieriger und aktiver. Aufmerksam schaut es Mama und Papa beim Essen zu und lässt die Gabel nicht aus dem Blick.
     
  • Es greift aktiv nach dem Essen der Großen.
     
  • Das Köpfchen kann es mittlerweile allein halten und mit Unterstützung sitzt es schon aufrecht.
     
  • Euer Baby steckt alles in den Mund und untersucht es mit Lippen und Zunge.
     
  • Es hat viel mehr Appetit. Vielleicht entwickelt es sich sogar zum kleinen Nimmersatt.
     
  • Der Reflex, mit der Zunge das Essen aus dem Mund zu drücken, ist verschwunden.
     
  • Kommen Mama oder Papa mit dem Löffel, öffnet das Baby seinen Mund.

Beikost einführen und Stillen

Auch wenn ihr nun langsam mit dem Beikoststart beginnt, kann euer Baby weiterhin gestillt werden. Und zwar so lange, wie ihr es für gut und richtig haltet. Die wenigsten Babys wollen aufs Stillen verzichten, sobald sie Beikost bekommen. Schließlich ist die Stillzeit mit Mama noch immer eine besondere Zeit, in der Wärme und Verbundenheit ausgetauscht werden. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, bis zum 6. Lebensmonat voll zu stillen und bis zum zweiten Geburtstag des Babys weiterhin Muttermilch in Babys Ernährungsplan zu integrieren. Wenn Beikost eingeführt wird, kann euer Baby auch beginnen, Wasser zu trinken.

Beikoststart Tipps | Babyservice

 

Praktische Tipps und Informationen für den Beikoststart

Wie, wann und wie viel Beikost sollen wir zufüttern? Was gibt es zu beachten? Hier haben wir die besten Tipps und Infos herausgesucht, damit der Beikoststart gelingt:

  • Entspannung pur: Schafft für die Mahlzeiten eine entspannte Atmosphäre. Macht es euch zum Füttern am Tisch gemütlich und bereitet eurem Baby eine schöne Zeit. Lächelt, sprecht mit ihm und schaut es an. Auch über das gute alte „hier kommt der große Flieger“ oder „ein Löffelchen für Mama, ein Löffelchen für Papa“ freuen sich fast alle Kinder. So wird Essen zu einer rundum schönen Erfahrung und die Grundlage für ein gesundes Essverhalten im späteren Leben.
     
  • Seid bereit für Chaos: Essen mit Kindern und Babys ist nicht unbedingt das Sauberste, was ihr je tun werdet. Einmal nicht aufgepasst, und schon landet das Patschehändchen in der Schüssel, der Brei spritzt durch die Luft und das Baby gluckst zufrieden. Zieht euch also vorsorglich eine Schürze an und vergesst auch das Lätzchen für euer Baby nicht!
     
  • Timing ist alles: Achtet darauf, dass euer Baby nicht zu schläfrig ist. Mit dem Löffel zu essen ist schließlich anstrengend!
     
  • Sorgt euch nicht: Kein Baby isst von Anfang an eine ganze Portion Brei oder mag alles. Öffnet euer Baby den Mund nicht, wenn der Löffel naht, probiert es am nächsten Tag einfach nochmal! Beim Beikoststart wird euer Baby auch nicht mehr als ein bis zwei Löffelchen essen. Diese Menge ist völlig normal. Von Tag zu Tag bekommt euer Schatz dann einen Löffel mehr. Wenn ihr euch unsicher seid, wie viel euer Baby wirklich braucht, könnt ihr hier mehr zu den Sättigungs- und Hungerzeichen bei Babys erfahren.
     
  • Ausprobieren und nicht aufgeben: Wenn euer Baby den Geschmack der Beikost nicht zu mögen scheint, kann es helfen, den Brei mit Muttermilch oder Folgemilch zu mischen. Studien haben außerdem gezeigt, dass Babys neue Geschmäcker bis zu achtmal probieren müssen, bevor sie sich daran gewöhnen. Und sobald sie erst einmal Gefallen daran gefunden haben, bleibt das meist auch später im Kleinkindalter so. Durchhalten lohnt sich also, selbst wenn euer Schatz zunächst komisch guckt, das Essen ablehnt oder es gleich wieder ausspuckt. Lasst ihm einfach ein bisschen Zeit, dann wird das schon.
     
Beikost ausprobieren | Babyservice

 

  • Vielfalt und Abwechslung: Ideal ist es, verschiedenes Gemüse warm, püriert und in kleinen Mengen ohne Zwang mehrmals anzubieten wie z.B. Pastinake oder Möhre. Da sich Geschmacksvorlieben sehr früh entwickeln, sollte der „Menüplan“ eures Babys viele verschiedene Gemüsesorten enthalten.
     
  • Kauen lernen: Sind die ersten Löffelchen mit Beikost erfolgreich im Mund gelandet, entdeckt euer Kind, dass es auch lutschen und sogar Stückchen im Mund behalten kann. Eine völlig neue Erfahrung, mit der es reichlich experimentieren wird. Und wenn dann etwa zwei Monate später die Schneidezähne kommen, beginnt es bereits kauen zu lernen. Dabei werden die Wangen, Lippen und der Rachen trainiert und gestärkt – auch fürs spätere Sprechen. Dazu kommt eine weitere ganz erstaunliche Erfahrung: Euer Baby merkt, dass sich Nahrungsmittel in seinem Mund verändern. Jetzt eröffnet sich ihm die ganze Welt der Beschaffenheiten, Konsistenzen und sogenannten Texturen. Erst weich, schaumig, cremig und zart. Später auch fest, hart, knackig oder knusprig.
     
  • Mit Konsistenzen spielen: Sobald sich euer Liebling an pürierte Nahrung gewöhnt hat, könnt ihr es mit dickeren Konsistenzen und kleinen, weichen Stückchen versuchen, zum Beispiel Sternchennudeln, sehr weich gekochte Gemüse- und Kartoffelwürfel. Die motorischen Fähigkeiten von Mund und Zunge, um damit umzugehen, entwickeln sich zwischen dem 6. und 12. Monat. Natürlich braucht es auch dafür etwas Übung. Probiert auch zerquetschte statt pürierter Banane, Karotte oder Avocado oder weiche Haferflocken zusammen mit kleinen, weichen Fruchtstücken oder in Natur-Joghurt. Lasst euer Kind sein Essen auch ruhig anfassen.
     
  • Nicht vergessen: Dein Baby kennt den starren Beikostplan von Ärzt:innen, Hebammen und Ratgebern nicht. Hier ist es wichtig, auf euer Baby und euren eigenen Instinkt zu hören.

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